Tadieschen im Skizzenbuch

Tadieschen im Skizzenbuch

Vor einem Jahr, zur Frühlingspost 2023, gab es diesen Blog noch nicht. Gern nehme ich nach und nach meine verflossenen Postkünste nachträglich auf. Nicht mehr lange und die Frühlingspost 2024 beginnt. Michaela und ich haben ein feines Konzept erarbeitet und wir sind schon sehr gespannt. Heute blicke ich noch mal zurück zur Siebdruck-Aktion im letzten Jahr. Damals hat sich schnell das Motiv eines Tadieschens herausgearbeitet. Ein heiteres Wesen, das Küchentücher bewohnt. »Tadieschen im Skizzenbuch« ist jedoch die passendere Bezeichnung, denn das kleine Gemüse hat ein Eigenleben im Skizzenbuch entwickelt.

Ein neues Skizzenbuch mit Konzept

Dieses weiße Weißbuch aus abgelagertem Aquarellpapier hatte ich schon vor einiger Zeit koptisch gebunden. Es gab bisher keinen Anlass, es aufzuschlagen und anzufangen. Den Umschlag und den Spiegel habe ich Weiß gelassen, damit ich es von außen gestalten kann, wenn ich weiß, in welche Richtung es innen geht. Für meine sprießenden Ideen der Frühlingspost mit dem Motto »nach Gusto«, habe ich es angefangen zu füllen. Es war ein schönes Gefühl!

Als Konzept für dieses Skizzenbuch, habe ich mir vorgenommen, mich und meine Arbeit selbst dokumentarisch zu begleiten. Skizzenbücher waren für mich bisher Bücher, in die ich alles möglich hineinschrieb und zeichnete. Ideen, Gedanken, Entwürfe, Farbpaletten, … landeten querbeet auf die Seiten. Oft gab es keine Beschreibung und nicht mal ein Datum. Das ist okay! Manchmal braucht man einen ungebändigten Raum für alles, was aus einem herauspurzelt. Doch ich war sehr motiviert, etwas Neues auszuprobieren.

Selbstdokumentation ist inspirierend

Tadieschen ist gleich auf Seite eins ins Skizzenbuch eingezogen. Mit schwarzer Tusche und Feder leite ich jeden Eintrag mit Datum, Uhrzeit und ein paar Zeilen zu meiner Eingebung ein. Dies sehr entspannt, ohne Dichtkunst von mir zu erwarten. Auch beschreibe ich meine Zeichnungen mit ein paar Worten, gebe Hinweise zu Formaten und Materialien. Obwohl dies planvoll wirkt, gehe ich frei und aus dem Bauch heraus heran. Die Texte und Namen für die Figuren entstehen fast wie von selbst. Für dieses Projekt habe ich meine Tusche Gläschen entstaubt und belebt. Ich griff zu den Farben, die ich mir vor einiger Zeit gemischt hatte.

Warum »selbst dokumentarisch«? Weil ich, während ich einen Entwurf anlege, eine Idee visualisiere oder Gedanken brainstorme, offen und intensiv dabei bin. Warum also nicht auf der Stelle weitergehen und dem Ganzen einen Namen und eine Beschreibung geben? »Herzrübchen«, so ein Wortspiel fällt mir direkt beim Schaffen ein. Zeichnung, Farbe und Schrift gehen Hand in Hand. Es ist wichtig, die Gedanken und Ideen gleich festzuhalten, denn später ist das Gefühl für das Tun im Jetzt nicht mehr vorhanden. Gerade aus der Unernsthaftigkeit entstehen schöne Zusammenhänge. In einigen Jahren kann ich besser nachvollziehen, worum es sich genau handelt. Ich kann Experimente besser weiterspinnen und würde eventuell geplante Einstiege in alte Projekte viel schneller finden.

Technische Hinweise und Nebengeschichten

Mein Tadieschen entwickelte sich frei von Seite zu Seite. Mir schwebte ein heiteres Gemüse vor Augen, in meinen Lieblingsfarben. Ich reduzierte und konkretisierte es und begab mich auf die Suche nach dem richtigen Petrol. Petrol war eine farbliche Vorgabe der Postkunst Aktion. Gar nicht so einfach, sich für einen Farbton zu entscheiden! Zu beachten, ein Mischen mit Tusche ist etwas anderes, als das Mischen mit Siebdruckfarben.

Es entstanden Nebengeschichten. Nach einem Gespräch mit einer Freundin, in dem es um Ernsthaftigkeit ging, entstanden »Grinsgirsch« und »Schmunzelschaumhalm«. Die Freundin deutete an, dass meine Tadieschen zu einfach und heiter wirkten. Diese Bemerkung triggerte mich. Ich beschloss, meine andere Sichtweise mit Humor auf den Punkt zu bringen. Wie ernsthaft muss Gestaltung sein? Wie ernsthaft muss Gemüse sein? Lächelkraut ist die Antwort. Und ein Skizzenbuch ist IMMER eine gute Antwort!

Und dieser Entwurf rechts ist es dann geworden. Die Umsetzung des Siebdruckes auf Küchentuch zeige ich in einem weiteren Blog-Post. Auf der linken Seite befinden sich Mischungen für das Blattgrün, in Anlehnung an den Farbton »Sanfter Morgentau«. Jetzt in der Rückschau wird es um so deutlicher: Das Projekt ist ein Jahr alt und dank der Skizzen und Bemerkungen gelingt das Eintauchen und Rekapitulieren recht einfach. Da bleibe ich dran!

Liebgruß von Tabea


Inspiration

Das Konzept der Frühlingspost 2023: KLICK
Die Finissage, in der meine fertigen Tücher zu sehen sind: HIER

Adventspost mit Sternrinde im Transferdruck

Adventspost mit Sternrinde im Transferdruck

Baumkarte für Baumkarte flogen fast täglich im Dezember die Adventspöste bei mir ein. Mixed Media im Winterwald, war das Thema unserer Adventspost 2023. Rein zufällig habe ich das Los 24 gezogen und konnte mich reichlich beschenken lassen, bevor ich ans Werk ging. Zeit genug, um meine ursprünglichen Pläne anzupassen. Es gab schon so viele Bäume als Ganzes auf den Karten, sodass ich mich für einen Teilaspekt der Baumthematik entschied. Meine »Adventspost mit Sternrinde im Transferdruck« hat mir sehr viel Freude und Experiment gebracht. Und ich probierte mich zum ersten Mal im Transferdruck.

Transferdruck auf Papier – geht das überhaupt?

Meine ursprünglichen Experimente startete ich mit Weiden im Transferdruck. Die Weide trage ich schon seit vielen Jahren als Ausdruck in die Grundschule zum Zeichenunterricht. Sie hat also schon einiges gesehen.

Transferdruck auf Papier, das klingt wie eine verrückte Idee. Ist es auch. Denn zum Lösen der Druckvorlage muss das Papier ins Wasser und wird dort ordentlich eingeweicht und dann abgerubbelt. Das Papier löst sich schließlich auf und die Druckerschwärze bleibt übrig. Ich brauchte also ein Trägerpapier, das so stabil ist, dass es sich nicht im Wasser auflöst.

Aquarellpapier aus dem Archiv, wie praktisch

Meine Wahl fiel auf eines meiner Lieblings-Aquarellpapiere. In dieser schweren Grammatur war es wohl einst ein Fehlkauf, denn es eignet sich nicht zum Bücherbinden. Perfekt für die Postkunst, denn mir schwebte eine Karte vor, die ich nicht weiter stabilisieren muss. Ich wollte sie nicht nähen, kleben, kollagieren. Alles sollte auf einer Ebene liegen. Nach einigen Versuchen war ich erfreut, das hochwertige Aquarellpapier fühlte sich wie ein Fisch im Wasser und verlor keine einzige Faser. Dabei wird es beim Transfer-Prozess sehr in die Mangel genommen.

Nebenher probierte ich einen Transfer Marker aus, der den unglaublichen Vorteil hat, dass man das Druckerpapier nicht in Wasser auflösen und abrubbeln muss. Der Druck wird mit dem Gesicht nach unten auf das Papier gelegt und von hinten mit dem Stift bemalt. Das Motiv wird auf das darunter liegende Papier transferiert. Die Versuche in meinem Jahresplaner gefallen mir sehr gut (Foto weiter oben). Allerdings waren mir die Ergebnisse auf Aquarellpapier zu ungenau.

Mein Motiv fand ich im Wald – ein gestürzter Stern vielleicht

Bei einem schönen Spaziergang entdeckte ich ein Objekt, dass wohl vom Himmel gefallen sein musste, denn es war übersät mit fremd universellen Zeichen. Es wirkte verrätselt, verlassen und amorph und weckte meine Fantasie. Wer hatte all diese Baumstaben unter der Baumhaut hinterlassen? Ich machte ein Foto und ließ das Fundstück im Wald liegen. War das ein Fehler? Ich muss so oft an dieses Stück Rinde denken.

Entwürfe für die Adventspost 2023 von Tabea Heinicker. Rindensterne mit Schriftschweif. Schreibtischaufsicht: Farben, Tusche, Pinsel, Fender und co sind zu sehen.

Von der Rinde zum Foto über einen Laserausdruck auf das Aquarellpapier

Nach einer kleinen Entwurfsphase entschied ich mich für den »Rindenstern« als Motiv. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie er über unserem Mischwald schwebt. Ich wandelte das Foto in Schwarzweiß um, erhöhte die Kontraste und experimentierte mit den Ausdrucken und der Transfer-Emulsion. Das hat Spaß gemacht. Am Rechner schnitt ich schließlich die Rinde in Sternform, druckte sie aus und transferierte sie auf die 32 Postkarten. Das hat eine Weile gedauert und meine Finger waren danach etwas mitgenommen.

Das Druckerpapier wurde mit der speziellen Emulsion auf das Aquarellpapier geklebt. Nach dem Durchtrocknen weichte ich die Stücke in Wasser ein und rubbelte mit dem Daumennagel das Druckerpapier ab. Versuche mit Messer und Löffel scheiterten. Ich brauchte das Gefühl in der Hand, damit ich den Druck nicht mit dem Papier abrubbelte.

Lieblingsgrün und Linien und Handschrift

Mit Feder und Tusche belebte ich den Rindenstern mit einer feinen Liniatur, pinselte ihm einen Schweif und kalligrafierte eine lesbare Botschaft hinzu. Das war sehr meditativ. Anfangs waren die Linien noch Buntgrün und geschwungen. Nach und nach reduzierte ich die Gestaltung auf zwei Farben und geraden Linien.

Adventspost mit Sternrinde im Transferdruck: Gruppenbild der Postkarten mit Schriftschweif. In Tabeas kalligrafischer Handschrift steht eine Beschreibung auf dem Schweif.

Jeder Rindenstern ist anders. Das war mir wichtig, obwohl Computerausdrucke diesmal genehmigt waren, wollte ich Unikate schaffen. Einfacher wäre es gewesen, den Stern direkt auf ein Aquarellpapier zu drucken, jedoch schien mir die Transfertechnik verlockender und künstlerischer.

Auf der Rückseite platzierte ich die Grün-Töne, die ich extra neu angemischt hatte. Denn meine Tuschefässchen waren noch gefüllt mit einer Farb-Kollektion aus dem Winter 2021. Das Mischen hat viel Freude gemacht. Unter anderem habe ich versucht, dem Grün einen Lila-Touch zu verleihen. Kann es wer erkennen? Nun ja, ein Versuch war es wert. Ich konnte mich sogar mit gelbem Grün anfreunden.

Nun wünsche ich euch alles Gute mit eurem Winterwald und freue mich, dass ein Rindenstern über den Wipfeln leuchtet. Danke, danke, danke! An all die, die wieder so kreativ, treu und freundschaftlich dabei waren! Immer wieder bin ich überrascht, was für eine Dynamik in den Postkunst Projekten entsteht.

Zum Abschluss möchte ich euch nicht vorenthalten, was mir Chat-AI an kreativen Überschriften für meine Adventspost vorgeschlagen hat. Ich bin begeistert von KI´s forstigem Humor und hochintellektuellem Feinsinn:

»TexturTraum: Rindenstern im Buchstabenhimmel«
»Naturgewebe im Künstlerwald: Rindenstern und seine Baumsymphonie«
»Waldzauber in Vielfalt: Der Rindenstern tanzt mit den Bäumen«
»Bäume in Schrift und Rinde: Der Rindenstern strahlt im Waldensemble«
»Holzpoesie und Buchstabenwind: Der Rindenstern im Winterwald«
»Von Rinde zu Reimen: Ein Stern im Baumgedicht«
»Waldkaleidoskop: Rindenstern und seine Geschwister aus Holz und Schrift«
»Baumharmonie und Schreibkunst: Der Rindenstern im Kontext des Waldes«

Jetzt habt ihr gewiss den richtigen Eindruck, wie ihr meine »Adventspost mit Sternrinde im Transferdruck« zu verstehen habt, oder? Liebgruß von Tabea


Thematische Links:
Die Projektbeschreibung der Adventspost 2023: KLICK
Unsere feierliche Finissage: KLICK
Du möchtest bei der Postkunst mitmachen: INFOS
Meine Adventspost 2022 (auch mit Stern): KLICK


Material selbstgekauft, eigene Erfahrung, keine Werbung:
Marabu Photo Transfer Medium, 250 ml
KREUL Transfer Marker XXL, Strichstärke 4–12 mm
CANSON® Héritage Aquarellpapier, 56 cm x 76 cm, grob, 300 g/m²

Musterbögen für meine Skizzenbücher

Musterbögen für meine Skizzenbücher

Seit meinem Studium binde ich mir meine Skizzenbücher selbst. Selbstverständlich war damals für mich noch nicht, dass ich mir auch das Einschlagpapier für den Umschlag selbst gestalte. Auf die Idee kam ich erst im Rahmen der intensiven Auseinandersetzung mit meiner Schrift vor einigen Jahren. Große Musterbögen für meine Skizzenbücher mit der eigenen Handschrift und schönen Farben zu bemustern ist so einfach und naheliegend!

Das ABC im Mark Making Stil als Umschlaggestaltung. Dieses Skizzenbuch ist noch leer. Der Titel verrät für welches Thema ich das Buch reserviert habe. Großer runder Borstenpinsel und schwarze Tusche auf Ingres Papier mit Klecksen.

So fühle ich mich im eigenen Skizzenbuch wohl

Ein Skizzenbuch ist Vertrauenssache. Das Papier muss das richtige sein, gut geeignet für meine Vorhaben, ebenso muss das Format passen. Nur wenn ich mich wohlfühle, wenn ich mich hingezogen fühle zum Skizzenbuch, nehme ich es auch regelmäßig und gern in die Hand. Ich lernte, mit meinen eigenen Farbpaletten zu arbeiten und diese auch für meine Bücher einzusetzen. Die äußere Gestaltung des Skizzenbuches verrät somit etwas über den Inhalt. Es ist schön, die Buchrücken im Regal zu sehen, die von meinen damaligen Lieblingsfarben und Techniken erzählen. Viele Jahre habe ich für den Inhalt Papiere verwendet, die »wegmussten«. Das hat die Hemmschwelle, ins Skizzenbuch zu arbeiten, deutlich gesenkt.

Und wenn ich mir noch nicht sicher bin, was in das Skizzenbuch soll? Dann habe ich Spaß beim Gestalten mit meinen Lieblingsfarben! Ich Grundiere mit Acrylfarbe und Läusekamm für eine haptische Struktur. Tupfen, Streifen, Punktieren, Schicht für Schicht entsteht ein Musterbogen, der für mich spricht und mit dem ich mich wohlfühle. Hier findest du einen Post zur Bindetechnik meiner Skizzenbücher.

Musterbögen großformatig in Serie gestalten

Anfangs hatte ich ein großes Blatt Papier vor mir liegen, um es passend zu gestalten. Erst später kam ich auf die Idee, hier in Serie zu gehen. Ich grundierte also viele Bögen (je nachdem, was vorhanden war, Formate zwischen A3 und A1)mit meinen Lieblingsfarben und diese dann nach dem Trocknen zu beschreiben. Somit hatte ich weniger Erfolgsdruck, denn ich war mir sicher, unter all den Bögen finde ich schon einen passenden. Ein positiver Effekt war, dass ich nun Musterbögen auf Vorrat hatte. Für weitere Bücher, als Geschenkpapier, als Verpackungsmaterial für alles Mögliche.

Das großformatige Arbeiten entpuppte sich als sehr wertvoll. Mein Körper wurde einbezogen ins Grundieren, Mustern und Schreiben. Mein Handgelenk und mein Arm konnten einen viel größeren Radius nutzen. Die Geschwindigkeit ist eine andere. Es gab allerlei für mich zu entdecken und zu beobachten. Die Auseinandersetzung bestand darin, meine kleinformatige Arbeiten ins Großformat zu übersetzen.

Ein kleines aber feines Skizzenbuch für meine Handlettering Challenge vor einigen Jahren. Mit Pinsel und schwarzer Tusche auf ein Lieblingsstöffchen geschrieben. Der Duktus auf dem Umschlag setzt sich im Buch fort.

Anwendungsmöglichkeiten im Alltag festigen meinen Stil

Ins Skizzenbuch arbeiten kann eine introvertierte Sache sein. Ich schlage mein Buch zu und all meine Gestaltungen und Geschichten verstummen. Den Umschlag des Buches selbst zu gestalten, kann dem ganzen Buch eine Stimme verleihen und transportiert eine Ahnung nach außen. Diese Ahnung liegt dann auf meinem Arbeitstisch oder steht im Bücherregal und spricht für sich.

Für mich selbst war diese Entdeckung, großformatig meinen Style aufs Papier zu bringen, wichtig für meine Selbstwirksamkeit. Ich geriet von den Entwürfen aus dem Skizzenbuch mit der Umschlag-Gestaltung ins Tun, ins Verpacken ins Visualisieren. Und das motiviert und macht Spaß!

Der experimentelle Umschlag, mit Liniatur und Kurrent Schrift, spricht für den Inhalt des Skizzenbuches. Es ist voller Buchstaben-Spiele. Und fast jede Seite eignet sich zum Eskalieren. Ich könnte all die Arbeiten im Skizzenbuch nutzen, um sie auf ein Großformat zu bringen.

Ausprobieren, vertiefen, dranbleiben

Und weil das Ganze so wichtig und erfreulich ist, gibt es einen online Workshop zum Thema großformatiges Arbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf deiner Handschrift, sie einzusetzen und zu entdecken. Es sind noch Plätze frei, schau gern im Shop vorbei. Drei Stunden aktiv und produktiv sein in einer geselligen und wohlwollenden Runde Kreativer:

Sternbilder – Glücksmomente beim Zeichnen

Sternbilder – Glücksmomente beim Zeichnen

Mein persönliches Motiv für Weihnachten und Neujahr steht. Schon seit Jahren bevorzuge ich Sterne mit und ohne Schweif. Mit Sternen komme ich so richtig in den Flow. Ich kann meine Sternmuster, Sternbilder und Sternkarten nicht oft genug zeichnen. In kleinen Abwandlungen mit Pinsel und oder Feder. Kontrastreich mit schwarzer Tusche oder bunt in mehreren Schichten mit Aquarellfarbe. Ich frage mich, was macht es aus, Glücksmomente beim Zeichnen zu finden?

Glücksmomente beim Zeichnen durch Einfachheit

Das Konzepten und Gestalten meiner Workshops bringt mich ins Machen. Ich habe eine Ahnung, in welche Richtung es geht und setze mich ans Skizzenbuch. Es ist schön meditativ, wirklich sehr beruhigend, das eine Thema in Varianten zu visualisieren. Am Ende sind es meist die ganz kleinen Veränderungen, die mich ins serielle Arbeiten führen. Es könnte ermüden, immer wieder etwas Ähnliches zu zeichnen und zu schreiben. Tut es jedoch nicht, genau das Gegenteil passiert. Ich koste jeden Strich aus, auch in der Wiederholung der Wiederholung. Und meine Glücksmomente beim Zeichnen liegen in der Einfachheit und im rhythmischen Arbeiten. Indem ich mir erlaube, meinen Strich und Duktus ohne Korrektur und Perfektion fließen zu lassen.

In das Motiv einfühlen

Die klassische Weihnachts-Geschichte ist nicht mein Lieblingsfest. Jedoch, wenn ich Weihnachten als Winterfest betrachte, als Lichterfest, als Besinnungsritual, als Rückzug … dann empfinde ich es als wohl platziert, inmitten der Kälte und Dunkelheit am Ende eines Jahres. Ein überreifes Jahr, das sich nach Neuerung sehnt. Ich schaffe mir also Licht, fange an zu schweben und zu leuchten und nähere mich den Sternen. Mein Motiv ist nicht irgendein Motiv, sondern hat Bedeutung für mich. Beim Zeichnen fühle ich mich ein, ziehe mich zurück und lasse gleichzeitig etwas heraus.

Jeder Strich erzählt mir eine Geschichte

Ich mag die grafischen Fähigkeiten des Sterns, das Abstrakte und dennoch Weiche, Illustrative. Es gibt sie wirklich, die Sterne und in meinen Zeichnungen vermischen sie sich mit Illusionen und Vorstellungen. Sterne haben für mich etwas Wohlwollendes, Festigendes, sie verorten mich im Universum. Ich schweife im wahrsten Sinn des Wortes durch Gedanken und Gefühle und lass all dies in meine Striche fließen. Schaffe Verbindungen zwischen meinen Sternen und persönlichen Geschichten, die innerlich in Bewegung kommen.

Verpacke visuelle Kleinigkeiten für Weihnachten

Also wollte ich mir mit meinem »Schöne Post« Workshop etwas Gutes tun. Daran kannst du teilhaben. Mach gern mit und finde dein Flow-Motiv, mit dem du gern und entspannt in Serie gehst. Setzte deine Handschrift kalligrafisch ein, verpacke Gedanken und visuelle Kleinigkeiten für deine lieben Leute. Ein Workshop zum Entdecken der Glücksmomente bei Zeichnen und Schreiben … und nebenbei entsteht schöne Post für Weihnachten und Neujahr. Ich bin schon gespannt, womit ich meine Karten und Papiere fülle.

Liebgruß von Tabea

Kalligrafische Handschrift & Baumbuch

Kalligrafische Handschrift & Baumbuch

Tuschesee und Wintersonne umschifft. Mein Baumbuch ist fertig. Eigentlich ein kleines Projekt, doch es wollte seine Zeit dauern. Nun kann ich es in den Händen halten und geräuschvoll darin blättern. Wie die farbigen Seiten des Bauchbuchs entstanden sind, kannst du HIER nachlesen. Ich plante einen Workshop zum Thema kalligrafische Handschrift und dem Motiv Baum. Sofort flossen die Ideen und der Tatendrang …

Dieses Baumbuch war eine kleine Übung und Inspiration, um mich dem Thema kalligrafische Handschrift mit dem Motiv Baum anzunähern. Abstrakte Bäume in Aquarell und Tusche entstanden. Die Rückseite des Papiers hatte eine schlechte Qualität. Nachdem ich es mit weißer Acrylfarbe grundiert hatte, kam mir die Idee, die Rückseite müsste in Schwarz-Weiß gehalten sein.

Es handelt sich um ein sogenanntes Einbogen-Buch. Die Idee, ein Buch aus nur einem Bogen Papier zu gestalten, finde ich schon länger gut. Die Seiten waren schon vor dem Kolorieren und Zeichnen vorgefalzt. An diesen Kanten riss ich das Blatt in vier Teile, legte die vier Lagen zusammen und heftete sie mit der einfachen Fadenheftung. Macht 16 Baumseiten zum Blättern. Das Farbkonzept geht gut auf. Die Schwarz-Weiß Seiten zwischen den aquarellierten entspannen.

Die Seiten Kombinationen haben sich zufällig gefunden, das habe ich nicht geplant. Ein Mischwald aus Linien und kalligrafischer Handschrift! Ich mag es, wenn die Tusche ausblutet. Auch dies ist nicht planbar. Das Papier ist sehr alt und die Oberfläche von nicht besonders guter Qualität. So passiert es an manchen Stellen, dass die Feder das Papier verletzt und die Tusche mit Auslaufeffekten reagiert. Ähnliche Strukturen bilden sich, wenn das kolorierte Papier noch nicht ganz trocken ist, bevor es mit Feder und Tusche beschrieben wird.

Hier lasse ich euch ein bisschen im Baumbuch blättern:

Mein Schriftbild Workshop mit dem Motiv Baum ist fast ausgebucht. Da das Thema so beliebt war, lasse ich mir etwas einfallen. Irgendwann wird es kleine Selbstlernkurse geben. Im Dezember gibt es ein neues Thema für den Schriftbild Workshop, damit er als fortlaufender Kurs funktioniert. Von Monat zu Monat festigen sich meine Ideen und wir werden noch etwas geduldig sein 🙂 Ich möchte euch den »Schöne Post« Workshop ans Herz legen. Wer mag, kann auch hier mit kalligrafischer Handschrift Bäume wachsen lassen. Vielleicht als Korrespondenz-Geschenk zu Weihnachten für eine liebe Person.

Schön, dass du hier vorbeigeschaut hast! Liebgruß von Tabea

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