Wie geht es deinem Schriftbild? Nimmst du es auch gerne Wort wörtlich? Ich pflege mein Schriftbild seit ein paar Jahren, daher hat es einen eigenen Duktus entwickelt. Es entsteht etwas auf Papier, das mehr ist, als meine verschriftliche Gedanken. Es geht nicht um Leserlichkeit und Ordnung, sondern viel mehr um Ausdruck und Lebendigkeit. Es geht um Gefühl. Welches Gefühl steckt in deinem Körper und möchte sichtbar werden? Manchmal sind es viele Gefühle, ein Konglomerat, das ich kaum benennen kann. Ich lasse mich von Tusche und Feder und Papier überraschen. Es entsteht etwas Ungeplantes, aus dem Bauch heraus. Eine Antwort.
Ich mache mir keinen Plan, ich zeichne nicht vor, es gibt keine Fehler, es darf schön aussehen, muss aber nicht. Und ich gehe gern in Serie, um mich zu entspannen und um nicht die EINE perfekte Arbeit zu erwarten. So entsteht Vielheit, Facettenreichtum und Ähnlichkeit in leichter Abwandlung. Es kommt das Gefühl auf, es könnte immer so weiter gehen, eine offene Serie. Eine Arbeit, in die ich immer wieder leicht einsteigen kann. In Serie zu arbeiten, nimmt mir Startschwierigkeiten, Hemmungen und die Anspannung vor dem leeren Blatt Papier. Ich frage mich nicht, wo soll ich anfangen? Ich suche nicht nach Ideen.
Wie wird eine Serie zu deiner Serie? Und wie wird deine Handschrift zu deinem Tool? Mit meinem Workshop »Schriftbild« fange ich klein an, um meine Schriftliebe weiterzugeben. Ich freue mich auf überschaubare Grüppchen. Wer traut sich mit mir ran, an ihr eigenes, persönliches Schriftbild? Dann melde dich gern für einen meiner Kurse im September an. Ich sammle meine und eure Wünsche und Ideen zum Thema und werde langfristig einen etwas größeren Selbstlernkurs daraus entwickeln. Wer mag, schaut sich hier meine September-Termine an, die ich frisch in den Shop gestellt habe.
So richtig in Fahrt gekommen, mit dem Gestalten, Beschreiben und Bearbeiten von Skizzenbüchern, bin ich während der 100 Tage Challenge 2019 auf Instagram. Eine Ausnahmezeit, denn so konsequent hatte ich mich bisher nie jeden Tag mit meiner Schrift und meinen Farben beschäftigt. An sich führe ich Skizzenbücher seit meinem ersten Projekt im Studium, doch meine eigene Art & Weise auf den Punkt gebracht, hat die intensive Zeit im Sommer 2019. Anfangs dachte ich noch, es sei wichtig, vorgegebene Schriften zu zeichnen. Im Laufe der Zeit wuchs das Vertrauen in meine eigene Handschrift.
Auch für die Arbeit an »Schöne Post« war diese Grundlage aus meinen kalligrafischen Büchern wichtig. Ich hatte etwas mitzuteilen und weiterzugeben, mir war ein Bewusstsein für die eigene künstlerische Auseinandersetzung gewachsen. Mit Rückblick und mit der Erfahrung des kalligrafischen Auftrages, der aufgrund meiner Skizzenbücher entstand, ist mir klar geworden, wie wichtig Austausch und »sich zeigen« für das persönliche Weiterkommen ist.
Also stelle ich mir hin und wieder die persönliche Frage: Wie kann ich mir helfen, weiterzukommen? Wie kann ich meine Themen rund um das Skizzenbuch vorantreiben und fördern? Wie komme ich in einen Dialog mit mir selbst? Und wie kann ich meine Begeisterung teilen?
Meine Skizzenbücher antworten mir immer. Ob ich mich planlos vor sie setzen und einfach loslege, oder ob ich schon konkrete Vorstellungen habe, was ich schreiben möchte – stets wird etwas sichtbar, es kommt von Innen nach Außen und findet eine Sprache. Während ich früher oft ratlos vor einer leeren Seite saß, setzt sich heute meine Geschichte im Fluss fort. Dafür bin ich dankbar und gebe es im Workshop »Schriftbild« weiter. Schau gern vorbei!
Hallo, da bin ich wieder, nach einer kleinen Blogpause! Ich freue mich, dass du vorbeischaust. Hier schreibe ich regelmäßig aus meinem Kreativleben, mit dem Schwerpunkt auf Skizzenbücher, Handschrift und dem Visualisieren persönlicher Themen.
Als ich 2011 zu bloggen begann, war es mein Wunsch, mich mit anderen Kreativen auszutauschen und ein bisschen Spaß zu haben. Schnell wuchs ich in eine Runde kreativer Frauen hinein, lernte virtuelle Freundschaften zu pflegen und hatte ein Schaufenster für meine Zeichnungen, Fotos und Texte. 2018 war ich an einem Punkt, an dem das durch Geben und Zeigen geprägte Bloggen für mich nicht mehr funktionierte. Ich schloss meinen Blog und konzentrierte mich auf die Postkunst und auf die kleine Bühne Instagram.
In der Zwischenzeit ist viel passiert und gewachsen. Einer meiner Hauptgründe für meine neue Homepage mit Blog, ist, mit einem Angebot zu posten. Und mit dem Wunsch nach Verbindung und Entwicklung mit und für andere. Meine Art & Weise und Liebe zur Handschrift, zum Zeichnen und zur Kreativität haben mich in den letzten Jahren so getragen, dass ich den Wunsch haben, all dies weiterzugeben. Ich verstehe die Kreativität als Tool für die persönliche Entfaltung.
Ich bin selbst gespannt, wie und was sich entwickeln wird. In kleinen Kursen und im Dialog mit den Teilnehmerinnen werde ich mir in nächster Zeit einen Überblick verschaffen, welche Themen und Techniken euch interessieren. Ein paar Ideen habe ich schon im Gepäck und wer mag, abonniert meinen Newsletter, um nichts zu verpassen. Lass gern deine Kommentare unter meinen Posts und frag nach oder informier mich, was für Kurse oder Workshops dich interessieren würden.
Für meine galaktische Adventspost wünschte ich mir einen gewalzten Gelliprint Farbverlauf. Als ich dann meine ersten Ideen in das Skizzenbuch zeichnete, landete ich – wie schon oft beim Zeichnen – bei Linien für meine Handschrift. Postkunst ohne Handschrift wäre nicht auszudenken. Inspiration fand ich in meinem Kalligrafie-Skizzenbuch. Fast von allein gliederte sich der geplante Farbverlauf in einzelne dicke Pinselstriche.
Farblich bin ich zwar in meinem Universum geblieben, jedoch konnte ich meine Lineatur-Lieblingstechnik in ungeahnte Weiten ausdehnen. Pappreste dienten wunderbar als Teststreifen und haben mir in diesem Fall sogar das Skizzenbuch ersetzt. Den farblichen Verlauf (war ja Thema der Adventspost) habe ich in 6 Stufen von Fastschwarz (auch Thema) bis in die Milchstraße gepinselt. Die 3-Finger-Kleckstechnik für komplexe Stern-Dimensionen war logistisch herausfordernd.
Meine Postkarte wurde nicht von einer Taube, sondern von einem Stern gebracht. Die Adressen durften im Sternschweif Platz nehmen und nach Hause fliegen. Meine Lineatur fängt an, Geschichten zu erzählen und es fühlt sich gut an, wenn sich das eine passend aus dem anderen ergibt. Ich glaube, die eigene Art & Weise zu entwickeln bedeutet, schneller in den Flow zu kommen. Ich muss die Ideen nicht mehr suchen, sie finden mich.
Für die großartige und zahlreichen Postkarten, die ich erhielt, habe ich mir eine passende Tasche gestaltet. Genäht aus veganem Leder, gestreift mit Acrylfarbe, beschriftet mit Tusche und Feder. Das Ergebnis lässt kaum erahnen, wie einfach und schnell die Machart ist.
Danke für eure wunderschönen Sternen-Postkarten! Und liebe Grüße von Tabea
Das Thema der Sommerpost 2022 hieß »Pflanzendruck«. In freier Technik, haben wir Sommerbündel gestaltet, in dem wir die Natur haben drucken lassen. Wie lässt es sich arbeiten, wenn man schon vorher weiß, dass es nur gut werden kann? Auf meine Gelli-Druckplatte kann ich mich verlassen und mit den Linoldruck-Farben bin ich sehr vertraut. Das Sammeln der Druckstöcke war ein schönes Spiel im Sommer. Bei jedem Spaziergang habe ich alles was kreucht und fleucht auf seine Druckeigenschaften gescannt. Wochenlang habe ich beobachtet, bevor ich die ersten Blätter einsammelte und mit nach Hause trug.
Dieses Trockengras (s. o.) wuchs in großen Mengen am Muldenufer und musste mit. Auch wenn sich erst während des Druckens eine Art & Weise dafür entwickelte. Am Ende hatte es etwas pinselartiges und hat interessante Strukturen hervorgebracht. Ursprünglich dachte ich an eine Grundierung, die ich später noch verfeinern wollte. Als die Blätter dann trocken waren, fand ich sie so, wie sie waren, gut und habe sie belassen. Das Schönste an diesem Blatt war jedoch der Prozess. Meine Hände und die Farben, Stempeln, Tupfen, ein Verschmelzen mit wachsender Begeisterung für das Einfache in Serie.
Ich liebe es, in Serie zu gehen. Und diesmal wurde ich durch unsere Farbgebung – Sepia und Indigo – unterstützt. Nachdem ich eine Weile gedruckt hatte, verteilte ich die Blätter in Bündel und überlegte, was für Formen und Strukturen die Bündel noch ergänzen könnten. So entstand Schicht für Schicht und in vielen Druckdurchläufen an unterschiedlichen Tagen meine Sommerkollektion in Pflanzendruck für die Postkunst.
Einige Druck-Ideen blieben Einzelstücke und einige angefangenen Serien packte ich nicht in die Sommerbündel. Die üppige Ausbeute ist ein großer Vorteil dieser Drucktechnik. Ich habe rasch angefangen, die Musterbögen zu verarbeiten. Zum Beispiel habe ich Bücher gebunden, wie in diesem Post beschrieben.
Wer mag, kann hier unser Konzept für die Sommerpost 2022 nachlesen. Und hier ist unsere Finissage, Michaela und ich teilen unsere Arbeiten und Erfahrungen, die wir im Rahmen der Postkunst-Aktion gesammelt haben. Du hast Lust, auch mal bei so einem Postkunst-Projekt mitzumachen? Dann kannst du dich hier über die Teilnahme informieren und hier bei Steady Mitglied werden.