Fisch verliebt

Fisch verliebt

»Fisch am Freitag« war 2011 mein Einstieg ins Bloggerinnen-Leben. Und ich habe damals rege an diesem kreativen Projekt teilgenommen. Damals war ich im Digital-Acryl-Fisch-Zeichen-Wahn. Derweil bin ich vorwiegend analog unterwegs. Ich habe hier im Atelier frische Fische, mit denen ich eine wunderschöne Reise-Erinnerung verbinde. Jetzt, wo ich einen Blog habe, gibt es keinen Grund, nicht auch mal einen Fisch am Freitag Post zu veröffentlichen. Fisch verliebte Motive zeichnen und drucken, darum geht es heute …

Es begab sich am Bodensee, dort habe ich vor 2 Jahren meine gute Freundin und liebe Kollegin Therese besucht. Therese pflegt eine tiefe Verbindung zu Wasser, Buchstaben und Fischen. Wir setzten uns, kreativ gut ausgestattet, an den Bodensee und skizzierten alles, was uns im Fluss des Wassers und der Fantasie entgegen schwamm.

Wir haben geschwiegen und wir haben diskutiert. Über Fische. Und darüber, wie man Fische zeichnen könnte. Stellten fest, dass dieses beliebte Motiv oft statisch, also dem Charakter eines Fisches untypisch dargestellt wird. Die Dynamik unseres Gespräches sickerte in unsere Zeichnungen. Wohl geplant als Stempelmotive, entstanden Strichzeichnungen, die sich leicht ins Schnitzen übersetzen ließen.

Meine ersten Entwürfe zeichnete ich in mein kleines Reisebüchlein. Eine Auswahl geeigneter Fische setzte ich dann 1:1 auf einem DIN A4 Bogen um. Der dicke Edding und die schlichten Konturen zielen auf die Stempel Schnitztauglichkeit ab. Ich saß neben Therese und staunte, ganz Fisch verliebt tummelten sich nach und nach sehr viele Fische auf ihren Transparentpapieren. Ich kam kaum hinterher geschwärmt. Einen Fisch für Tabea, sieben Fische für Therese. Therese ist Meisterin im Fische-Zeichnen, Schnitzen und Drucken.

Dank Thereses Motivation habe ich bis zur Nacht drei Entwürfen umgesetzt (unten). Während sich bei ihr die frisch geschnitzten Stempel stapelten (oben), rang ich mit meiner neu erworbenen Weitsichtigkeit. Das war nun ein Gewinn für mich, einzusehen, dass ich die Details einfach nicht mehr gut erkennen und entsprechend nicht gut schneiden konnte. Einsicht ist besser, als sich darüber zu ärgern, dass man eine Schnitzniete ist. Schließlich hat Therese mir beim Fertigschnitzen meiner drei Stempel-Blöcke geholfen.

Mithilfe der Sonne haben wir am nächsten Morgen eine bunte Mischung aus Tabeas und Thereses Fischen auf ein kleines Beutel-Biotop gedruckt. Diesen Beutel habe ich auf meiner langen Rückreise immer wieder glücklich bewundert.

Zu Hause angekommen, durften sich meine drei Fische ungefähr ein Jahr lang akklimatisieren. Dann haben sie es auf eine Kissenserie geschafft. Den Fond habe ich schabloniert und nach dem Trocknen mit den Stempeln bedruckt. Der Effekt ist so gut geworden, dass eigentlich ein neuer Drucktermin anstehen müsste. Es ist so überraschend einfach, dass sich die Frage stellt, warum drucke ich nicht den ganzen Tag Fische? Das könnten wir alle tun: Fisch verliebte Motive zeichnen und drucken!

Liebe Tagrüße

Deine Handschrift geht spazieren

Deine Handschrift geht spazieren

Mein dritter »Schriftbild« Workshop bahnt sich an und heute blicken wir zurück. Ich freue mich sehr über die Erfahrungen, die ich sammeln konnte in den bisherigen Kursen. Der Workshop ist ein Anfang und ein Angebot, um über die eigene Handschrift und die persönlichen Ziele zu reflektieren. Für den Kurs habe ich einige Beispiele gezeichnet und geschrieben. Anhand dieser erkläre ich mein Anliegen und hoffe, dass jede Teilnehmerin dann ihre eigenen Ausdrucksweisen findet.

Im Grunde ist es so, als würdest du deine Handschrift auf einen Spaziergang schicken. Sie darf sich entspannen, sich auf kreative Weise neu entdecken und etwas erleben. Jede Person und Handschrift bringt andere Voraussetzungen und Wünsche mit. Umso schöner, dass sich so viele individuelle Wege, wie Teilnehmerinnen auftun. Meine neugierigen, engagierten, kreativen Workshop Besucherinnen haben sich bei mir mit Fotos und Eindrücken rückgemeldet. Und das möchte ich gern mit euch teilen.

Maike Gäbel lässt uns einblicken, während des Workshops hat sie ihren Arbeitsplatz dokumentiert. Im Hintergrund blättere ich am Monitor gerade in meinem Skizzenbuch. Unten Werke von Maike, die im Workshop entstanden:

Im Workshop gestaltet es sich offen, ob du »zurück« möchtest und die einst erlernte Schulausgangsschrift wieder in dir wecken möchtest. Oder ob du in die andere Richtung strebst, deine Handschrift im Charakter stärken möchtest und neue eigene Wege suchst. Geht es darum, sich aus der pragmatischen Anwendung deiner Handschrift zu lösen und sie wieder für dich persönlich, als Ausdrucksmittel zu entdecken?

Auf jeden Fall geht es um ein Eintauchen für drei Stunden. Ausreichend Zeit, um ins Schaffen und Schreiben zu geraten, zur Ruhe zu kommen und in den persönlichen Prozess zu finden. Dafür habe ich allerlei Aufgaben parat, die jede für sich anpassen kann. Nach dem Workshop hast du einen kleinen Stapel eigener Werke beschrieben. Und vielleicht bist du danach so motiviert wie Andrea, sie ist dran geblieben und hat ihrer Schrift weiterentdeckt …

Andrea R ist froh, ihre handschriftliche Richtung gefunden zu haben. Sie fühlt sich an die flache, gedehnte Handschrift ihres Vaters erinnert, womit es für sie weitergehen soll:

Tanja Götz sitzt während des Zoom-Meetings an ihrem satten, bunten, einladenden Kreativ-Tisch. Sie dokumentiert den Workshop nebenher schriftlich und eskaliert im Nachhinein so, dass es für ein ganzes Buch reicht:

Barbara hat ihre Handschrift auf einen Titel-Spaziergang eingeladen. Das selbstgebundene SnapPap Journal ist eine gute kreative Begleitung für die nächste Zeit:

Es liegt mir sehr am Herzen, dass du nach dem Kurs weitermachst. Dass du deinen Weg findest und dran bleibst. Dies gelingt besser, wenn du dein eigenes Thema für dich entdeckst. Sei es, dass du dein Tagebuchschreiben nun deutlich bewusster gestaltest oder dass du an deinem Duktus arbeitest, mit neuentdeckten Übungen.

Für September sind noch ein paar Workshop-Plätze frei, schau gern im Shop vorbei. Gerade plane ich einen Folge-Workshop. Wenn du Interesse hast, abonniere meinen Newsletter und schau hin und wieder auf meiner Homepage vorbei.

Danke für eure lieben Rückmeldungen und Fotos, ich konnte viel lernen über das Lernen und werde es in zukünftige Kurse einfließen lassen. Ich bin sehr gerührt, dass die Funken übergesprungen sind!

Liebgruß von Tabea

(Titelfoto © Jennifer Kliem)

Herzensarbeit

Herzensarbeit

Heute lade ich dich zu meiner ersten Vernissage »Herzensarbeit« ein. Meine Mini Galerie – bestehend aus 5 Bilderrahmen in DIN A2 – wird eröffnet. Die Motiv-Ideen dazu fand ich in meinem großen Skizzenbuch. An dieser Stelle hatte ich bereits darüber berichtet. Die ursprünglichen Entwürfe waren nicht als Liebesmuster gedacht. Mir schwebte etwas Grafisches vor. Eine Zeichnung, die eigentlich Handschrift ist. Ich sammelte zunächst diverse Herzmuster in meinem aktuellen Skizzenbuch.

Die beste Methode, um zu verhindern, dass ich mich in Perfektion verliere, ist, in Vielheit zu gehen. Ich gehe von vornherein nicht davon aus, dass ich ein, zwei oder fünf Volltreffer lande. Sondern ich setze auf die Serie. In dieser tobe ich mich in alle kreative Richtungen aus. Ich begab mich also in meinem Skizzenbuch auf die Suche nach einer Farbharmonie. Zudem spielte ich mit unterschiedlichen Herzmustern und kombinierte sie in Miniaturen, um herauszufinden, wie sie zueinander passen. Dabei stellte ich fest, dass weniger mal wieder mehr ist. So reduzierte ich, für meine Galerie, die Herzmuster auf zwei Herangehensweisen. Und dachte mir, all die anderen Muster werden geduldig auf mich warten.

Die Übersetzung von Aquarell mit Tusch & Feder in Acryl und Tuschepinsel beschäftigte mich. Ich entschied mich in Acryl mit weniger Kontur zuarbeiten. Die Skizzen kamen einfach deutlich leichtfüßiger daher und ließen sich nicht 1:1 übersetzen. Das ist okay, denn im Skizzenbuch stellen sie ja bereits eine eigene Arbeit dar.

Um später eine gute Serie kombinieren zu können, habe ich doppelt so viele Arbeiten gestaltet, wie ich Rahmen zur Verfügung hatte. Das Papier ist mit weißer Acrylfarbe und Läusekamm grundiert worden, damit die Farben schöner leuchten und Struktur erhalten.

An der Westwand wirken die Farben dunkler als sie sind. Nun hängt meine Mini Galerie mit den Herzensarbeiten schon eine Weile und ich bin sehr glücklich. Diese satt-dunkle Stimmung spricht mich sehr an und die Galerie strahlt Ruhe aus. Manchmal glitzern mich die Farben ab. Und obwohl alles sehr reduziert gearbeitet ist, sind reichlich Details vorhanden.

Ob es jemals eine zweite Vernissage geben wird? Wird es Gründe geben, diese Arbeiten wieder abzuhängen? Ich halte euch auf dem Laufenden. Jetzt reiche ich Orangensaft in Sektgläsern herum. Macht es euch gemütlich und diskutiert mit mir ein bisschen über Kunst.

Liebgruß Tabea

Freude am Skizzenbuch binden

Freude am Skizzenbuch binden

In selbst gebundene Skizzenbücher zu zeichnen und zu schreiben, ist etwas Besonderes. Im eigenen Stil gestaltet, fühle ich mich sehr wohl und es ist zu 100 % meins. Früher hatte ich meine Mühe, Skizzenbücher in den Läden zu finden, die mir sowohl optisch als auch qualitativ gefielen. Heute kann ich alles selbst bestimmen: Größe, Grammatur und Qualität des Papiers, die Gestaltung und natürlich die Bindetechnik.

Oben seht ihr eine Musterpapier-Kollektion. Aus diesen Papieren kann ich eine ganze Serie binden, die am Ende schön zusammenpasst. Das Papier reiße ich gern, es entstehen schöne Fransen an den Kanten.

In den letzten Jahren habe ich mich in die Koptische Bindung verliebt. Mittlerweile habe ich einige koptische Bindetechniken ausprobiert und bin fast zufrieden. Rein technisch ist es schön, dass sich diese Bücher komplett aufschlagen lassen. Auch kompensiert der Bund es gut, wenn ich die Papiere nachträglich grundiere und ihnen damit mehr Volumen im Profil verpasse. Was mir am meisten entgegenkommt, ist die Einfachheit: Zwei Pappdeckel, ein paar Papierlagen, Nadeln und Fäden und es kann fast nichts mehr schiefgehen. Ich gehe gern intuitiv ans Werk und muss hier nicht so genau arbeiten und messen, wie bei einem Buch mit geschlossenem Rücken.

Mittlerweile habe ich meine Werkzeuge und Materialien parat und bleibe ihnen treu. Das schöne Täschchen (unten links) von Christiane @momi_machts birgt meine Ahlen, Falzbeine, Nadeln und vieles mehr. Und seit Jahren arbeite ich mit den gleichen Fäden, die ich mir mal online gekauft habe. Der Faden ist recht fest und dick, dafür Nadeln zu finden, war gar nicht so leicht. Die Dicke des Fadens passt gut zu meinen Heftlagen, die ich gern üppig ausstatte. Denn, damit nach der Bindung alles gut sitzt, ist das Verhältnis von Heftlage und Faden sehr wichtig.

Oben: Diese beiden Bücher habe ich mir noch während der Sommerpost 2022 gebunden. Es sind so viele Pflanzendrucke entstanden, dass sie mich gleich zum Binden motiviert haben. Das untere der beiden Bücher ist mein derzeitiger Wochenplaner.

Unten ein kleiner Versuch: Vier Lochstränge stabilisieren deutlich besser, als nur zwei.

Manchmal werde ich gefragt, welches Papier ich zum Binden verwende. Lange habe ich geerbtes Papier verwendet, ungeachtet des Alters und der Qualität. Papier mit unguter Oberfläche habe ich mit weißer Acrylfarbe grundiert. Wenn ich mir Papier kaufe, dann in großen Mengen und Formaten ab DIN A2. Ich probiere Universalpapiere, Zeichenpapiere und Aquarellpapiere aus. Vor dem Kauf weiß ich nicht, in welcher Laufrichtung das Papier geliefert wird. Somit habe ich keine genauen Vorstellungen und lass mich auf das ein, was ich dann später auf dem Tisch liegen habe. Ein paar Lieblingspapiere habe ich, darauf kann ich gern in einem extra Post eingehen.

Meine Regale füllen sich langsam mit bunten Rücken. Unten links stehen meine Wochenplaner aus den letzten Jahren und rechts stehen meine Tagebücher.

Ich plane, ein großes kalligraphisches Skizzenbuch zu binden. Denn ich merke, seitdem mein altes Buch voll ist, vernachlässige ich das großzügige Arbeiten. Um in einem kontinuierlichen Schaffensprozess zu bleiben, ist es ratsam, immer ein paar leere Skizzenbücher im Regal stehen zu haben.

Un hast du auch Bindepläne?

Liebgruß von Tabea

Mausita für dich

Mausita für dich

Ich finde, jede und jeder sollte eine Mausita für zuhause haben. Mausita for ever! Daher habe ich zur Shop-Eröffnung eine Serie Mausita Marken gestaltet. Als mini Art Marke im mini Art Umschlag. Die Serie heißt »Mausita in Love«. Mausita ist immer irgendwie in Love. Das ist ein Wesenszug von ihr.

Mausitas zu zeichnen erdet mich. Ich denke speziell dabei, öffne mich und ich kann ich selbst sein. Ich mag es, wie sie aus dem Tuschefass über die Feder auf das Papier fließt. Alles kann werden, wenn Tusche in meiner Nähe ist. Schwarze Tusche ist eine Art Ursuppe.

Ich freue mich, wenn Mausita auf Reise geht und ein liebevolle Zuhause findet. Für dich oder zum Verschenken: Hier lang zu Mausita im Shop

Liebgruß Tabea

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